Nachhaltigkeit

Inzwischen scheint der Begriff "nachhaltig" oder "Nachhaltigkeit" nicht mehr aus der Öffentlichkeit wegzudenken. Dieser wird häufig in unterschiedlichen Kontexten verwendet:

  • "längere Zeit anhaltende Wirkung" meist in Zusammenhang mit langfristiger Planung, Wirkung, Ausrichtung.
  • "...Nutzung natürlicher Ressourcen, die sich an deren Regenerierungsfähigkeit orientieren sollte." Ursprung aus der Forstwirtschaft des 18. Jahrhunderts
  • Gerechtigkeit zukünftiger Generationen hinsichtlich eines Verbrauchs von Naturgütern, Entwicklungschancen und Schadstoffemissionen, von dominierenden Lebens- und Wirtschaftsweise in Industrieländern als weltweite Verpflichtung, erstmals 1992 in Rio de Janeiro auf der UN-Konferenz als Leitbild für nachhaltige Entwicklung debattiert

Gleichberechtigte Berücksichtigung von Umweltaspekten, sozialen und wirtschaftlichen Aspekten als zukunftsfähiges Wirtschaften, um den nachfolgenden Generationen ein intaktes Gefüge zu hinterlassen.

Während im "Drei-Säulen-Modell" die drei Aspekte Ökonomie, Ökologie und Soziales gleichberechtigt nebeneinander stehen, jedoch jeweils voneinander isoliert betrachtet werden, werden nach dem Prinzip der "Nachhaltigkeitsdimensionen" die drei Dimensionen als Dreieck definiert, welche gleichberechtigt und ohne klare Abgrenzung zueinander, sich innerhalb der Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit der Umwelt befinden. Erweitert werden diese zum Teil um eine politisch-institutionelle Dimension sowie um die Kommunikation und Vernetzung. Weitere Aspekte wie Demokratie und Rechtsstaat, soziale Sicherheit, Chancengleichheit und Integration sowie Gewaltlosigkeit und Lebensqualität können ebenso hinzugezählt werden. Zudem sollen intergenerationelle und intragenerationelle Gerechtigkeiten berücksichtigt werden, um sowohl Gerechtigkeit zwischen Gesellschaften in Industrie- und Entwicklungsländern als auch zwischen den Generationen einer Gesellschaft schaffen zu können. Weiter sollen Nachhaltigkeitsstrategien partizipativ für alle Betroffenen gestaltet werden.

In Verbindung mit einer nachhaltigen Entwicklung werden die drei Strategiepfade der Effizienz, Konsistenz und der Suffizienz genannt.

Ziel der Effizienzstrategie ist es Produkte, Prozesse und Dienstleistungen Ressourcen- und energieeffizient zu gestalten, um Schadstoffbelastungen, Energie- und Ressourcenverbräuche gering zu halten. Die Konsistenzstrategie zielt darauf ab, dass zukünftige Entwicklungen den Anforderungen von Nachhaltigkeit erfüllen. Und die Suffizienzstrategie schließlich umfasst die Reduzierung der Nutzung von Ressourcen zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung und beinhaltet damit auch, dass lediglich Güter und Dienstleistungen entwickelt und hergestellt werden, die einer nachhaltigen Entwicklung dienen oder von den Grenzen der natürlichen Tragfähigkeit getragen werden können.